Abrechnung mit dem Wachstumswahn
Leise Töne sind seine Sache nicht, auch nicht im Alter von über 70 Jahren. Ex-Präsident Sarkozy verglich seine Antiwachstumsbewegung Décroissance schon einmal mit Terrorismus – zu Unrecht, denn gewaltsame Veränderungen sind Serge Latouche fremd.
Was er hingegen liebt, ist die wortstarke Provokation, und so fordert er nichts anderes als eine radikale Absage an die „Religion der Ökonomie“. Konkret plädiert Latouche für einen politischen und wirtschaftlichen Mix aus Schrumpfung und Regionalisierung sowie die Übertragung aller echten Kosten auf die Verursacher „ökologischer und sozialer Funktionsstörungen“, die Unternehmen.
In „Es reicht!“ präsentiert die Gallionsfigur der französischen Wachstumskritik ein Politik-Programm jenseits des Wachstums, ein Plädoyer für eine Welt der Suffizienz, Einfachheit und bescheidenen Fülle. Seine Abrechnung mit dem Wachstumswahn wird begleitet von einem Vorwort von Niko Paech.
2015